Die Reisebloggerin Stefanie testet die Zehn Seen Rundfahrt für Familien und gibt uns einen Einblick in unserem und auf Ihrem Blog a daily travel mate in die Familienradreise.
Die Reisebloggerin Stefanie testet die Zehn Seen Rundfahrt für Familien und gibt uns einen Einblick in unserem und auf Ihrem Blog a daily travel mate in die Familienradreise.
Ein langes Wochenende steht vor der Tür und das möchten wir als Familie gemeinsam in der Natur und auf dem Fahrrad verbringen. Wir haben uns recht kurzfristig für die Radrundreise „Zehn-Seen für Familien“ durch das Salzburger Land und Oberösterreich mit Eurobike entschieden. Die Vier-Tages-Variante dieser Tour ist eine der kürzesten Reisen, die Eurobike für Familien anbietet. Eine perfekte Länge, um sich für ein verlängertes Wochenende in die Sättel zu schwingen, die Natur zu genießen und den Alltag hinter sich zu lassen.
Wie der Name der Reise schon verrät, gibt es auf der Strecke mehr als nur einen See zum Verweilen. Die täglichen Fahrdistanzen von 30 bis 45 Kilometer und 300 Höhenmeter rollen wir die meiste Zeit auf einwandfreien Radwegen durch das wunderschöne Alpenvorland. Eine Tour wie gemacht für Familien, die nicht ganz so viel Zeit mitbringen oder eine Radreise ausprobieren möchten.
Viel Organisation ist von unserer Seite nicht notwendig: An- und Abreise buchen, packen, fertig. Ist es wirklich so einfach? Ja, denn um den Rest kümmert sich Eurobike. Meine Kinder sind drei und sechs Jahre alt und so haben wir für meine kleine Tochter einen Fahrradanhänger (zum Schlafen) und einen Kindersitz (um mehr zu sehen) von Eurobike gemietet. Meine große Tochter hatte ihr eigenes Fahrrad und ein praktisches Tow Rope dabei. Eurobike vermietet bei Bedarf auch Kinderfahrräder ab 21 Zoll und Follow-Me Tandemkupplungen. Wir selbst haben uns für E-Bikes entschieden. Eurobike kümmert sich außerdem um die Buchung der Hotels und organisiert den Gepäcktransport. Auch für Kurzentschlossene, wie wir es sind, ist eine Radrundreise mit Kindern möglich.
Unsere Radrundreise beginnt mit einem Tag in Salzburg – ohne Fahrräder. Wir entscheiden uns für eine frühe Anreise, damit wir uns noch ein wenig die Stadt anschauen können. Die von Bergen umrahmte Geburtsstadt Mozarts mit der majestätisch über der Stadt thronende Festung Hohensalzburg ist immer einen Besuch wert. Meine Kinder geben Salzburg ebenfalls Bestnoten. Es könnte sein, dass ein Eis und die von uns angesteuerten Spielplätze (zwei an der Zahl) durchaus Einfluss auf diese Bewertung hatten. Am Abend treffen wir im Hotel einen Mitarbeiter von Eurobike, der uns unsere Fahrräder, den Kindersitz, den Anhänger und die Satteltaschen übergibt. Er erklärt uns den täglichen Gepäcktransport und überreicht uns die ausgedruckten Reiseunterlagen, die ich schon vorab per E-Mail erhalten habe. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben.
Der erste Teil der Radrundreise führt uns 30 Kilometer entlang der Salzach. Der Abschnitt von 15 Kilometern bis nach Oberndorf kann auch mit der Lokalbahn zurückgelegt werden. Wir beschließen, komplett mit dem Fahrrad zu fahren, da es überwiegend flach bzw. leicht bergab immer entlang der Salzach geht. Der Fluss, der recht ungestüm an uns vorbeirauscht, ist bis zum Mittag unser ständiger Begleiter. Wir fahren durch die naturbelassenen Salzachauen, entlang der Salzachschleife und durch Oberndorf mit seiner bekannten Stille-Nacht-Kapelle. Hier gibt es entlang der Salzach so einige Bänke, die zu einer Pause mit Blick auf die historische Salzachbrücke, das gegenüberliegende Laufen und die Stiftskirche einladen.
Der Fahrradweg entlang der Salzach ist perfekt, um die Tour gemütlich und ohne Steigung zu starten. So richtig interessant wird die Radreise für die Kinder allerdings erst, als wir die Salzach verlassen und durch hügeliges Alpenvorland mitten hinein in Österreichs größtes Moorgebiet und das Salzburger Seenland radeln. Jetzt müssen wir uns nur noch entscheiden, an welchem der vielen Seen und Strandbäder wir anhalten. Wir nehmen die erste Möglichkeit, die sich uns bietet, und stoppen am Höllerersee – ein Moorsee, der als einer der wärmsten Österreichs gilt. In Sam´s Stuben, direkt am Strandbad, stärken wir uns bei Holunderschorle und Kuchen, bevor wir in den See springen. An diesem ersten sommerlichen Tag Ende Mai erklären wir die Badesaison für uns als eröffnet.
Aufgrund des Wetters, das leider nur am ersten Tag mit sommerlichen Temperaturen aufwartet, baden wir in keinem weiteren See, stoppen aber am Holzöstersee, am Heratinger See, am Obertrumer See und am Mattsee. Den Wallersee lassen wir aufgrund einsetzenden Regens dann doch aus. Die Zehn-Seen-Tour macht ihrem Namen alle Ehre und der nächste Badesee ist nie weit entfernt.
Das Ibmer Moor, das wir an Tag 3 unserer Reise durchqueren, ist ebenfalls einen Halt wert. Wir spazieren auf dem kleinen Moorlehrpfad und stoppen am Moorbad. Obwohl es möglich ist, ganz ins Moor zu steigen, setzten wir doch nur unsere Füße der heilenden Wirkung des Moorwassers aus.
Was wie ein Radl-Sommertraum mit sich im Wind wiegenden Weizenfeldern, blühenden Sommerwiesen, Eis und einem Bad im See begonnen hat, endet für uns leider mit Nieselregen statt Sonne im Gesicht. Da es aber bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt, lassen wir uns davon keinesfalls die Laune verderben und düsen mit einem Grinsen im Gesicht die ehemalige Ischlerbahntrasse nach Salzburg zurück. Ein pures Radlvergnügen am Ende unserer Radreise, denn es geht für zehn Kilometer fast nur bergab zurück nach Salzburg. Ein großartiges Gefühl dort zu stehen, wo wir als Familie vor vier Tagen gestartet haben. Dazwischen liegen so viele Erlebnisse.
Am Ende sind es für mich allerdings immer die kleinen Momente, die so eine Reise besonders machen und die kein Bild oder Text der Welt zeigen kann: Das Rauschen der Salzach, die kühle Luft in den Wäldern, die leuchtenden Kinderaugen bei jedem Eis, der Duft des Sommers in der Luft, der Fahrtwind um die Nase, das wohlige Gefühl beim Versinken in frischbezogene Hotelbetten, die Erleichterung, wenn die Koffer jeden Tag bei Ankunft tatsächlich im Hotel stehen.
Hier können Sie mehr über die Radrundreise mit Kindern lesen.