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Reisebericht vom Alpe-Adria-Radweg

Mitarbeiter on Tour von Salzburg bis ans Meer
Radfahrerin an der Küste in Grado

Da ich seit ein paar Monaten unseren Radurlaub am Alpe-Adria-Radweg von Salzburg nach Grado betreuen darf, war die Auswahl für meine „Mitarbeiter on Tour“-Reise schnell getroffen. Eine Tour von zu Hause bis ans Meer wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Ebenso war klar für mich, dass ich meine erste Radreise definitiv mit meinem Freund erleben möchte. Die Wettervorhersage bescherte uns noch größere Vorfreude auf unseren ersten gemeinsamen Radurlaub am Alpe-Adria-Radweg.

Radfahrerin an der Küste in Grado

Von der Mozartstadt bis zu den Hohen Tauern

Nach einer nur 20-minütigen Anfahrt in die Stadt Salzburg starten wir an einem herrlichen Samstagmorgen die Tour in unserer Landeshauptstadt. Die Leihräder nehmen wir am Hotel entgegen und machen uns danach schon auf den Weg in die Altstadt. Ein Foto vom Marco-Feingold-Steg mit der Festung Hohensalzburg im Hintergrund ist hier ein Muss. Mit diesem Foto im Gepäck schwingen wir uns auf die Räder und fahren entlang des Tauern-Radwegs in Richtung Keltenstadt Hallein. Entlang der Salzach haben wir bei leichter Steigung einen herrlichen Ausblick auf die Berglandschaft. Nach einer kurzen Pause am Hauptplatz in Hallein geht es auch schon weiter nach Golling, wo wir uns beim Hauslwirt zwei köstliche Eierschwammerl-Gerichte schmecken lassen. Nach dieser kleinen Verschnaufpause erreichen wir dann unseren ersten Anstieg. Voller Energie starten wir nun in die erste etwas sportlichere Passage, den Pass Lueg. Dank unserer E-Bikes ist diese Steigung im Nu geschafft und wir genießen die Weiterfahrt im Salzachtal bis zu unserem Etappenziel St. Johann. Nach diesem sommerlichen Tag kommt uns der Pool des gebuchten Hotels Brückenwirt wie gerufen.

Die Königsetappe durch das Gasteiner Tal bis ins Mölltal

Nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir gestärkt in der warmen Morgensonne von St. Johann aus zu unserer nächsten Etappe, und zwar ins Gasteiner Tal. Entlang des Tauern-Radwegs bis Schwarzach fahren wir noch entspannt flach dahin, ehe es zu unserem ersten Anstieg hinauf zum Speicherbecken Brandstatt geht. In der alpinen Landschaft zwischen Bauernhöfen und Weiden geht es dann weiter Richtung Klammtunnel, dem Tor zum Gasteiner Tal. Nachdem wir den Tunnel passiert haben, nutzen wir die Gelegenheit und besuchen die Burg Klammstein. Sie ist das älteste Bauwerk des Tals und diente ursprünglich als Wehr- und Zollburg. Heute beherbergt die restaurierte Burg eine Bewirtung und ein kleines Museum im Burgturm. Vom Turm aus hat man einen wunderschönen Ausblick über das Gasteiner Tal. Nach einer kleinen Stärkung in der Burgschenke radeln wir weiter Richtung Bad Gastein. Der knackige Anstieg ins Bad Gasteiner Zentrum hinauf wird durch den imposanten Anblick der historischen Gebäude und des Wasserfalls belohnt – eine einmalige Kulisse. Weiter geht es dann mit dem Zug durch die Tauernschleuse nach Mallnitz. Von dort aus kommen wir nach einer rasanten Abfahrt im Mölltal, unserem zweiten Etappenziel, an. Bei vorzüglichem Essen lassen wir den lauen Sommerabend gemütlich ausklingen.

Eurobike Leihrad in Bad Gastein

Im sonnigen Süden Österreichs

Entlang der Möll und auf wunderschönen Nebenstraßen fahren wir immer weiter in Richtung Süden. Man fühlt immer mehr das südliche Flair. Während der Fahrt war für uns klar: Ein Abstecher in die Barbarossa Schlucht in Mühldorf ist der perfekte Ausgleich zu unserer Radtour. Nach einer kurzen knackigen Bergauffahrt ist unser Ziel schon erreicht. Von dort gehen wir zu Fuß durch die Schlucht weiter. Begleitet von einer Sage spazieren wir durch die imposante Klamm. Der wunderschöne Wasserfall ist an diesem heißen Sommertag die beste Wahl für eine kleine Abkühlung. Unser nächstes Ziel liegt noch einige Kilometer vor uns. Durch Felder und Wiesen führt uns der Radweg über Spittal immer wieder entlang der Drau bis nach Villach. Ein gemütlicher Abendspaziergang durch die kleine aber feine Altstadt von Villach ist der optimale Ausklang nach unserer längsten Etappe.

Fluss Möll

Italien, wir kommen

Heute ist es so weit, es geht nach Italien. Mit dem Zug überbrücken wir die ersten Kilometer bis Tarvis. Dort angekommen staunen wir nicht schlecht. Ich habe bereits öfter gehört, dass dieser Teil des Alpe-Adria-Radwegs einer der schönsten ist. Stets bergab entlang der alten Bahntrasse führt der sehr gut ausgebaute Radweg, der nun asphaltiert ist, zweispurig und wunderbar befahrbar. Durch das Kanaltal fahren wir immer weiter Richtung Süden. Auf der ganzen Strecke kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Die 22 Tunnel entlang der Strecke bieten uns an diesem warmen Tag immer wieder mal angenehme Schattenmomente.

Wir radeln vorbei an einem wunderschönen Wasserfall und über herrliche Bahnbrücken. Die restaurierte Eisenbahnbrücke kurz vor Chiusaforte ist eines der Highlights dieser Reise. Immer wieder kommen uns die alten Bahnhöfe unter, manche verlassen, andere als kleine Cafés ausgebaut. Zur kleinen Stärkung zwischendurch einfach grandios. Nach einer kurzen Pause radeln wir weiter nach Venzone, kaum vorzustellen, dass hier vor knapp 50 Jahren kein Stein auf dem anderen stand. Angekommen im Hotel genießen wir bei hervorragender italienischer Küche im hoteleigenen Restaurant den restlichen Abend.

Durch den Regen bis nach Udine

Ab Venzone radeln wir bei bedecktem Himmel über ruhige Nebenstraßen und Schotterwege durch Felder und Wälder bis nach Udine. Ein kurzer Abstecher auf die Festung Osoppo lohnt sich auf jeden Fall. Nach kurzer regenbedingter Pause zu Mittag starten wir den zweiten Teil unserer Etappe Richtung Udine. Durch wunderschöne Sonnenblumenfelder und Weinreben kommen wir endlich an unserem Tagesziel an. Die Altstadt von Udine zieht uns sofort in Ihren Bann. Wir schlendern durch die wunderschönen Gassen der Stadt und genießen das italienische Flair. Nach unserer wohlverdienten Pizza entdecken wir noch die imposante Piazza Giacomo Matteotti. Bei einem köstlichen Eis und toller italienischer Musik lassen wir den Abend ausklingen.

Ausblick in die Berge bei Forte di Oppo

Ab ans Meer – Das Ziel ist nicht mehr weit!

Auf unserer letzten Etappe geht es nun nach Grado. Durch Mais- und Getreidefelder erreichen wir das erste Highlight dieser Etappe – Palmanova. Palmanova wurde Ende des 16. Jahrhundert als militärische Festungsstadt gebaut. Bis heute ist die Stadt nur über drei Stadttore erreichbar. Am großen Hauptplatz von Palmanova ist eine kleine Pause für unsere heutige Etappe genau passend. Das besondere Merkmal der Stadt ist die sternförmige Bauweise. Diese diente dazu, dass die Soldaten vom Zentrum aus am schnellsten zur Stadtmauer kamen. Begeistert von dieser einzigarten Bauweise radeln wir weiter auf dem sehr gut ausgebauten Radweg durch wunderschöne Wiesen und Felder in Richtung Cervignano del Friuli. Weiter geht es nach Aquileia, wo man neben dem Radweg die römischen Ausgrabungen sehen kann. Die kühle Meeresbrise lässt erahnen, dass unser Ziel nicht mehr weit entfernt ist. Die Fahrt über die Lagune bis nach Grado erfüllt uns mit großem Stolz. Wir haben nach knapp 400 Kilometern unser Ziel an der nördlichen Adria mit dem Rad erreicht.

Stadttor in Richtung Grad bei Palmanova
Blick auf die Salzburger Altstadt

Mein Fazit

Eines ist klar, das wird nicht unsere letzte Radreise gewesen sein. Beide Länder, egal ob Österreich oder Italien, bieten so viele verschiedene Facetten auf dieser Tour: Ob die Landschaft, Kultur, Kulinarik oder Sehenswürdigkeiten, hier ist für jeden etwas dabei. Was ich an der Reise am meisten schätze, ist, dass man die Natur mit allen Sinnen wahrnimmt, und an Orte kommt, die man mit dem Auto nicht erreicht. Mich hat der Radurlaub am Alpe-Adria-Radweg überzeugt und ich werde unsere erste Radreise für immer in guter Erinnerung behalten. Es freut mich auch sehr, dass ich meinen Freund von dieser Tour überzeugen konnte und wir eine wunderschöne gemeinsame Radreise am Alpe-Adria-Radweg erleben durften.

Mein Lieblingsplatz

Die sagenumwobene Barbarossa-Schlucht im Mölltal hat mich besonders fasziniert. Stege und Brücken überwinden die Wasserfälle des Bergbaches. Wer möchte, kann sich hier im eiskalten Bergwasser abkühlen und eine Freiluftdusche nehmen. Ein echter Geheimtipp für heiße Tage im Radsattel!

Wanderweg in der Barbarossa Schlucht
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