Wir sind hier schon einige Male gewesen, aber die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden ist neu für uns. So freuen wir uns, dass es nach der coronabedingten Verschiebung im Mai nun endlich mit unserem Radurlaub auf Mallorca losgeht.
Wir sind hier schon einige Male gewesen, aber die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden ist neu für uns. So freuen wir uns, dass es nach der coronabedingten Verschiebung im Mai nun endlich mit unserem Radurlaub auf Mallorca losgeht.
In Österreich herrscht bereits ein kühleres Klima und die Wettervorhersage für Mallorca für Mitte Oktober ist perfekt: 23 Grad und Sonnenschein – was gibt es Schöneres. Mit viel Vorfreude also auf in den warmen Süden an Mallorcas Ostküste, wo wir dem bevorstehenden Winter entfliehen. Am Flughafen angekommen werden wir schon von einer Taxifahrerin mit einem Namensschild in der Hand erwartet. So eine nette Begrüßung haben wir noch nie erlebt.
Leider ist mir aber ein Missgeschick passiert und ich habe meinen Rucksack im Taxi vergessen. Wie komme ich nun wieder zu diesem Gepäckstück? Kurze Ratlosigkeit, aber dann finde ich die Visitenkarte in den Reiseunterlagen von Eurobike. Ricardo heißt unser Betreuer vor Ort – ein Anruf genügt und innerhalb einer Stunde ist mein Rucksack schon an der Rezeption zum Abholen bereit. Ein perfektes Service! So können wir am nächsten Tag beruhigt die erste Radetappe in Angriff nehmen.
Bisher kenne ich nur die asphaltierte Hauptstraße von Palma in den Osten der Insel. Mit der ersten Radetappe lerne ich auch die schmäleren aber sehr gut asphaltierten Wege neben den Hauptstraßen kennen. Sie führen uns ins Innere der Insel und vorbei an vielen Palmen und Fincas in Richtung Artá. Ca. 40 Kilometer sind zu absolvieren. Mit dem Kartenmaterial, welches von Eurobike zur Verfügung gestellt wird, ist die Strecke mühelos zu meistern. In Artá legen wir einen Zwischenstopp ein, um die wunderschöne Altstadt zu bewundern. Viele steile enge Straßen prägen das Stadtbild. Die Etappe ist aber überwiegend flach und verläuft im Landesinneren vorbei an kleinen Dörfern mit wunderschönen Kirchen und Kapellen. Dort und da einen kleine Rast, und schon ist die wunderschöne Tour durchs Hinterland der Insel wieder zu Ende. Die Räder werden im gut gesicherten Fahrradabstellraum abgestellt und die Akkus geladen, denn morgen wartet schon die nächste Tagestour.
Die Etappen haben wir so gewählt, dass wir einmal eine längere Radtour machen und am nächsten Tag wieder eine kürzere. Das nennt man Flexibilität - man muss sich nicht zwangsläufig nach der Vorgabe der Sternfahrt halten.
So bereisen wir den Osten der Insel, radeln durch die stillen Winkel der verträumten Städtchen und kommen auch an kleinen, aber wunderbaren Sandbuchten vorbei. Am Cap des Pinar spazieren wir auf einer Holzkonstruktion entlang der Klippen und genießen die großartige Aussicht über das Meer. Der Weg dorthin und zurück verläuft parallel zum Mittelmeer und wir nutzen dies zur Einkehr in eines der vielen Cafés entlang der Route. Wir trinken mallorquinischen Wein und genießen die Sonnenstrahlen bei blauem Himmel.
Die Radetappe zu den Höhlen von Arta, der größten Tropfsteinhöhle Mallorcas, und zum Cap Vermell mit seinen schönen Buchten, führt uns vorbei an Mandel- und Olivenbäumen. In der Nähe des Wehrturms Torre del Canyamel sieht man auch viele Schafsherden. So bleiben wir öfters stehen und schauen entspannt den vielen jungen Schafen bei der Suche nach saftig grünem Gras zu, welches jetzt im Spätsommer leider nur mehr sehr spärlich vorhanden ist, oder wir machen Platz, wenn Reiter den Weg überqueren. Am lauen Spätsommerabend kehren wir zurück in unser Hipotel Mediterraneo wo uns ein Abendessen in Buffetform erwartet. Wir trinken noch ein Glas Wein und lassen den Tag ausklingen.
Ein Wort zum Hotel: das ist wirklich TOP – hier wird einem jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Will man einmal nicht ans Meer, dann geht man im großzügig angelegten Pool schwimmen. Man kann auch das Hallenbad, die Sauna oder das türkische Bad nutzen. Vom Balkon unseres Zimmers aus haben wir einen großartigen Blick auf das Mittelmeer.
Der Ausflug durchs Landesinnere und dann weiter entlang der Steilküste in die Hafenbucht nach Porto Cristo mit der sehenswerten Altstadt und den bekannten Drachenhöhlen ist ein weiterer Tagesausflug unserer Tour. Leider ist bei den Drachenhöhlen der Andrang sehr hoch und wir entscheiden uns gegen einen Besuch. Wir entdecken ein Restaurant direkt am Hafen und ich, als leidenschaftlicher Angler, kann natürlich nicht anders: es kann nur Fisch geben! Heute gibt es „sardinas“ – gegrillte Sardinen und ein gutes spanisches Bier dazu. Wir haben einen großartigen Blick auf imposante Jachten und kleine Fischerboote und genießen einfach nur den Augenblick, bevor es wieder zurück nach Sa Coma geht.
Am letzten Tag der Sternfahrt fahren wir über Son Carrio die leichten Hügel – mit den E-Bikes kein Problem – nach Manacor. Bei der Fahrt dorthin sehen wir zwei Arbeiter, wie sie Olivenbäume schütteln – es ist Olivenerntezeit. Da stellen wir die Räder ab und schauen gespannt bei der Arbeit zu. Weiter geht es direkt hinein nach Manacor. Als Tennisfan weiß ich, dass einer der besten Tennisspieler der Welt, Rafael Nadal, aus Manacor stammt. Somit wird in Google Maps schnell geschaut, wo die Tennisakademie von Nadal ist. Schon verlassen wir unsere Radstrecke und radeln hin. Die Enttäuschung ist groß, als wir vom Portier erfahren, dass Rafa heute nicht anwesend ist. Na gut, dann eben wieder zurück aufs Rad und über die schönen Radwege retour zum Hotel.
Nach über 200 geradelten Kilometern:
Was ist das Resümee meiner ersten individuellen Eurobike-Radreise?
Es war einfach perfekt vom ersten Tag an - das traumhaft schöne und warme Wetter im Oktober, das immer noch zum Baden einladende Mittelmeer, das tolle 4-Sterne-Hotel, das traumhaft gute Essen und die Landschaft machen diese Radreise für mich unvergesslich. Wenn es bei uns schon sehr herbstlich wird, gilt Mallorca und Spanien generell als ideales Zielgebiet für eine Radreise.
"Ich stehe Ihnen bei der Planung Ihrer Radreise gerne mit Rat und Tat zur Seite"